Öl im Zürichsee – Passivsammler ermitteln Einleiter


Dr. Rainer Haas, gaiasafe GmbH, Stadtwaldstr. 45a, D-35037 Marburg

Guido Streiff, Amt für Umweltschutz des Kantons Schwyz, Postfach 2162, CH-6431 Schwyz


Am 12. März 2009 floß in Päffikon/Schwyz aus einer Meteorleitung eine ölhaltige Flüssigkeit in das Hafenbecken des Zürichsees. Es bildete sich ein 60 x 30 m großer Ölteppich, insgesamt 12 m3 ölhaltiges Wasser wurden entsorgt. Vorsorglich wurde eine Ölsperre im Einlaufbereich der Meteorleitung errichtet. Trotz intensiver Suche konnte der Einleiter nicht gefunden werden. Beinahe täglich wiederholten sich die Einleitungen, ohne dass ein Verursacher ermittelt werden konnte.

Am 24. März wurden 10 gaiasafe-Passivsammler in verschiedene Schächte des Kanalisationssystems eingebracht. Die Aktion wurde von Presse und Fernsehen begleitet. Daraufhin fanden zunächst keine weiteren Öleinleitungen mehr statt. Am 1. April kam es jedoch zu einer weiteren relevanten Einleitung. Mit den gaiasafe-Passivsammlern konnte die Spur nun zurückverfolgt werden: die Einleitungsstelle konnte auf 50 m genau lokalisiert werden. Zur genaueren Lokalisierung wurden im betroffenen Kanalisationsabschnitt drei weitere Passivsammler eingebracht sowie die entnommenen Passivsammler durch neue ersetzt.

Bei dem Öl handelte es sich um eine Mischung aus Hydrauliköl und Mineralöl. Auf allen Passivsammlern wurden zusätzlich Benzin-Kohlenwasserstoffe detektiert, die mutmaßlich aus dem Luftraum der Kanalisationsleitung sorbiert wurden.

Da weitere Ereignisse ausblieben, konnte nicht abschließend eruiert werden, wie das Öl in die betreffenden Kanalisationsabschnitte gelangte. Damit auf weitere Ereignisse schnell reagiert werden kann, wurden nach einer Hochdruck-Spülung der Leitung an den neuralgischen Punkten wieder frische Passivsammler gesetzt, die bis auf weiteres in der Kanalisation verbleiben.

Dieser Fall zeigt, dass es mit den gaiasafe-Passivsammlern möglich ist, kostengünstig, effektiv und schnell Einleiter in das öffentliche Kanalisationssystem zu finden. Da ein kontinuierliches Monitoring durchgeführt wird, ist für potentielle Einleiter nicht zu erkennen, an welchen Stellen in Kanalisationssystem die Passivsammler sitzen. Dies führt zu einem Abschreckungseffekt, der alleine weitere Einleitungen minimieren oder sogar verhindern kann. Deshalb sind die Passivsammler auch zur vorsorgenden Überwachung geeignet.